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Under Review: Die Ruhe vor dem Sturm

Under Review: Die Ruhe vor dem Sturm

Die Hauptrunde der DEL2 neigt sich für alle Anhänger, Spieler und Verantwortliche im Ellental mit einem sichtlich unbefriedigenden Ergebnis dem Ende zu. Wir werfen einen letzten Blick auf den vergangenen Monat, bevor es in den Playdowns heißt: All or nothing!

Trotz der Verpflichtung des Centers Brett Schaefer starteten die Steelers weiterhin mit einem dünnen Line-Up in den Februar. Beim Aufeinandertreffen mit den Dresdner Eislöwen konnte das Trainergespann Alex Dück und Boris Blank gerade einmal auf 15 Feldspieler zurückgreifen. Mit einem erkennbaren Match-Plan und einer guten Grundordnung erspielte man sich aussichtsreiche Gelegenheiten, während man auf der eigenen Seite beim 5 gegen 5 kaum klare Chancen des Gegners zuließ. Mit einem Doppelschlag innerhalb weniger Sekunden holte man sich dann das Selbstbewusstsein für einen deutlichen aber leider einzigen Sieg im Februar.

Das Lazarett lichtete sich dann in den folgenden Partien: Mit Jackson Cressey kehrte ein wichtiger Zwei-Wege-Spieler zurück, der mit seiner Dominanz am Bully-Punkt dafür sorgt, dass der Scheibenbesitz zunächst an die Steelers geht. Einzig die Rückkehr des wieselflinken Brett Welychka ließ zuletzt noch auf sich warten und kann zum Trumpf in den nächsten Wochen werden. Insgesamt gaben sich Licht und Schatten im Februar zu oft die Klinke in die Hand. Der guten Leistung gegen Dresden folgte eine herbe Niederlage gegen die ebenso abstiegsbedrohten Starbulls Rosenheim und nach einer ansprechenden Leistung gegen das Top-Team aus Ravensburg gab es eine hohe Niederlage auf heimischem Eis gegen die Wölfe aus Freiburg.

Personell konnte man mit Tom Bappert einen erfahrenen und zugleich jungen Verteidiger verpflichten, den Co-Trainer Boris Blank aus gemeinsamen Tagen bei den Krefeld Pinguins kennt. Dazu gesellte sich mit Tom Geischeimer ein großgewachsener Defender, der im Husky-Rudel mit seinem tiefen Kader kaum Beachtung fand und darauf brennt, sein Können unter Beweis zu stellen. Damit bekommt die anfällige Defensive einen größeren Konkurrenzkampf und mehr Tiefe. Auch die Last-Minute-Verpflichtung von Stürmer Morgan Adams-Moisan, der mit seinen knapp 100kg vor allem Zweikampfhärte und körperliche Präsenz mitbringt, zeigt, dass man sich für einen knallharten Abstiegskampf wappnet, in dem um jeden Zentimeter Eis gekämpft werden muss.

Im Wesentlichen war der Monat davon geprägt, die neue Spielphilosophie von Head-Coach Alexander Dück zu implementieren, neue Automatismen zu schaffen, die Neuzugänge zu integrieren und mit einer Belastungssteuerung die Kräfte für die anstehenden Playdowns zu bündeln. Sobald die Hauptrunde beendet ist und der Gegner für die erste Runde feststeht, wird man sich in den darauffolgenden 10 Tage intensiv und akribisch vorbereiten - die wohlbekannte Ruhe vor dem Sturm! Dabei kommt es nach derzeitigem Stand zum Duell mit den Selber Wölfen oder den Starbulls aus Rosenheim.

In anderen Sportarten bedeutet der letzte Tabellenplatz nach der Hauptrunde meist den direkten und unvermeidlichen Abstieg. In der DEL2 aber bietet sich ab dem 13. März 2024 für die Steelers die finale Chance, das Ruder herumzureißen, alle vorhandenen Kräfte auf und neben der Eisfläche zu mobilisieren und gemeinsam die Mission „Klassenerhalt“ zu schaffen! Nicht nur durch den veränderten Modus, der dem Tabellenletzten in beiden Runden 4 Siege und den besser platzierten Teams nur 2 bzw. 3 Siege abverlangt, stehen die Schwaben vor einer Herkules-Aufgabe. Dies macht den Klassenerhalt zu einer enorm schweren, aber nicht unmöglichen Herausforderung.

Autor: Markus Willrett / Foto: Timo Raiser