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Under Review: Wir sind auf dem Weg

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Under Review: Wir sind auf dem Weg

Mit Vorfreude erwarteten sowohl Fans, Verantwortliche als auch die Mannschaft den Saisonstart am 20. September 2024. Nachdem alle Teams aus der Oberliga in der Saisonvorbereitung bezwungen werden konnte, war die Brust zwar breit, aber trotz akribischer Vorbereitung auf die Saison war eine gewisse Unsicherheit spürbar. Wie gut haben die anderen Ligakonkurrenten im Sommer gearbeitet? Wie sind die Rahmenbedingungen in den gegnerischen Stadien? Wie voll werden die Ränge bei uns sein?

Die letzte Frage wurde spätestens nach mittlerweile 4 Heimspielen beantwortet: Der Zuschauerschnitt ist mit 2.131 Besuchern aktuell der beste der Liga! Unabhängig von der Liga ist auf die Enztalkurve weiterhin Verlass. Sie begrüßte das Team beim ersten Heimspiel mit einer eindrucksvollen Choreografie mit dem Schriftzug „Die ganze Welt, sie soll es sehen, der SCB wird niemals untergehen“ und einer riesigen Weltkugel. Das ließ auch so manchen Neuzugang im Steelers-Kader staunen.

Sportlich war das Spiel gegen Deggendorf sicher eine erste Standortbestimmung. Gegen den Vorjahresdritten dominierten die Mannen von Alexander Dück und Boris Blank nahezu das gesamte Spiel. Nur der ehemalige NHL-Goalie und Nationalspieler Timo Pielmeier im Kasten der Gäste bewahrte sein Team vor einer zweistelligen Niederlage. Die harte Liga-Realität holte die Stählernen dann aber bereits beim Gastspiel in Lindau ein. Nach 32 verkorksten Minuten führten die Hausherren von der Insel mit 4:1. Zwar brachten die Tore von Marek Racuk, Tyler McNeely und Tamas Kanya die Schwaben noch einmal heran, aber am Ende mussten wir die erste Saisonniederlage einstecken. Die die stetige Mahnung des Cheftrainers wurde bewahrheitet, dass in der Oberliga kein Team unterschätzt werden darf.

Die Antwort gaben die Jungs um Kapitän Alex Preibisch dann bereits 5 Tage später gegen die Tölzer Löwen, die sich gegen eine stabile SC-Defensive und einen gut aufgelegten Olafr Schmidt die Zähne ausbissen. Am Ende gab es ein ungefährdetes 5:1 gegen den Heimatklub von Christoph Kiefersauer und Niklas Heinzinger. Es folgte das erwartete schwere Topspiel gegen die Indians aus Memmingen, bei dem die mangelnde Chancenverwertung sowie ein grandios aufgelegter Bastian Flott-Kucis im Tor der Allgäuer den Unterschied ausmachten. Spielerisch waren die Steelers auch hier das überlegenere Team mit einem deutlichen Plus an zwingenden Chancen. In der Verlängerung schlug man sich selbst und musste sich mit nur einem Punkt zufrieden geben.

Das „kleine“ Derby gegen die Stuttgart Rebels zeigte dann, dass es die Qualität im Kader der Steelers jedem Kontrahenten in der Liga enorm schwer machen wird, das Tempo über 60 Minuten mitzugehen. Große und zählbare Chancen der Gegner resultieren meist nur aus Fehlern und Abstimmungsdefiziten im eigenen Spiel. Dabei fällt auf, dass der Kader der Steelers zwar über massig Erfahrung aus der DEL und DEL2 verfügt, aber die Oberliga einen entscheidenden Unterschied aufweist: Die deutlich gestiegene Zeit für Entscheidungen. Was im ersten Moment vorteilhaft klingen mag, stellt sich jedoch als Problem dar. Die Routine der meisten Akteure ist auf schnelle Entscheidungen ausgelegt und muss nun schnellstmöglich angepasst werden.

Die Erkenntnis aus einem knappen Monat Oberliga-Eishockey ist, dass Fehler auch auf diesem Niveau eiskalt bestraft werden und man zu jeder Zeit hellwach sein muss. Darüber hinaus muss an der Chancenverwertung gearbeitet werden. Obwohl noch nicht jedes Zahnrad ins andere greift, sind die Steelers auf dem besten Weg, ein Top-Team der Oberliga Süd zu werden. Die Qualität hierfür ist zweifelsfrei vorhanden. Der größte Trumpf im Vergleich zur Vorsaison ist, dass die Steelers über eine Vielzahl von sogenannten Zwei-Wege-Stürmern verfügen, die sowohl im eigenen Drittel die wichtige Defensivarbeit verrichten als auch vorne auf dem Scoreboard auftauchen können. Dieser Vorteil könnte in der Saison den Unterschied ausmachen.

Top 3

Olafr Schmidt & David Zabolotny
Bereits vor Saisonbeginn war klar, dass die Steelers mit einem Goalie-Duo an den Start gehen, das so manchen Ligakonkurrenten neidisch machen dürfte. Zwar sind erst 5 Spiele gespielt, aber die Steelers stellen mit Zabolotny den sechst- und mit Schmidt den drittbesten Schlussmann der Liga. Beeindruckend dabei sind besonders die Werte des Deutsch-Kanadiers, der mit einem Schnitt von 1,66 Gegentoren sowie einer Fangquote von 93 % überzeugen konnte.

Marek Racuk
Der großgewachsene Stürmer spielte in der vergangenen Saison noch auf dem Flügel und überzeugt mittlerweile als Center. Racuk gewinnt mehr als 60 % der Anspiele und bringt sein Team damit direkt in Puckbesitz. Zudem gelingt es dem 32-jährigen Tschechen mit seiner Reichweite, die Scheibe gekonnt abzuschirmen und mit seinen großen Schritten die gegnerischen Verteidiger beim Einlaufen ins Angriffsdrittel außer Position zu bringen. Damit öffnen sich aussichtsreiche und gefährliche Passwege. Mit einem Treffer und sechs Vorlagen ist der Hüne aktuell punktbester Spieler im Kader.

Sponsorenakquisition
Wer den Steelers auf Social Media folgt, hat bemerkt, dass die Akquise von neuen Sponsoren in den letzten Monaten etwas an Fahrt aufgenommen hat. Aber auch wer durch die Halle spaziert, entdeckt das eine oder andere neue Logo an den Wänden und an der Bande. Man geht u.a. mit der Business-Schmiede neue Wege und hat sich als Verstärkung weitere Kompetenz ins Boot geholt. Der Trend geht klar in die richtige Richtung, um die finanzielle Basis für erfolgreiches Profi-Eishockey zu schaffen.

[Markus Wilrett]