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Under Review: Bietigheim geht voran!

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Under Review: Bietigheim geht voran!

Insgesamt drei Playoff-Runden sind gespielt und die Steelers haben alle Hürden erfolgreich genommen. Auch die anderen Favoriten wurden bisher ihrer Rolle in der Endrunde gerecht, so dass sich jeweils die beiden Top-Teams aus der Nord- und Süd-Division in den Halbfinalserien gegenüberstanden.

Nach akribischer Vorbereitung startete für uns die Achtelfinalserie gegen die Saale Bulls aus Halle mit einem beeindruckenden 11:0-Heimsieg. Trainer Alexander Dück bremste jedoch die Euphorie und mahnte bereits nach dem ersten Spiel zur Besonnenheit. Zu Recht, wie man zwei Tage später - auch aufgrund erschwerter Bedingungen in Halle – nach dem 1:4 gesehen hat. Aufgrund eines Umbaus ihrer üblichen Spielstätte fanden die Heimspiele der Bulls in einer zeltähnlichen Übergangshalle statt. Die Eisfläche war merklich kleiner und auch die Containerkabinen waren gewöhnungsbedürftig. Im darauffolgenden Heimspiel sorgten die Steelers dann für klare Verhältnisse, während die Gäste versuchten, über Härte die Kontrolle zurückzuerlangen. Jan Vesely mit seinen zwei Treffern sowie der erneut überragende Olafr Schmidt im Tor waren die Matchwinner. Die Serienführung ließen sich die Steelers anschließend nicht mehr nehmen und zogen ungefährdet ins Viertelfinale ein.

Mit den Icefighters Leipzig wartete eine defensiv disziplinierte und gut gestaffelte Mannschaft in der nächsten Runde auf die Steelers. Dies zeigte sich bereits im ersten Aufeinandertreffen im Ellental: Der SCB konnte sich nur wenige klare Torchancen erspielen und drang kaum in die gefährliche Zone vor, so dass am Ende die Icefighters mit 2:1 siegten. Ein ähnlich enges und umkämpftes Spiel folgte nur zwei Tage später am „Ort der Linden“. Die Steelers konnten die knappe Führung behaupten und Christoph Kiefersauer machte mit einem Empty-Net-Goal kurz vor Schluss alles klar. Während sich bis dahin die Defensive und insbesondere Leipzigs Schlussmann Konstantin Kessler als harte Nüsse erwiesen, machten sich in den darauffolgenden Partien der Qualitätsunterschied und die größere Kadertiefe der Steelers bemerkbar. Angeführt von einem formstarken Olafr Schmidt und einem wieder treffsicheren Jan Vesely entschied das bessere Team die Viertelfinalserie mit 4:1 für sich.

In den Halbfinalpaarungen trafen somit die vier besten Teams der Hauptrunde aufeinander. Mit dem niederländischen Top-Team aus Tilburg hatten es die Steelers mit einer spielstarken Mannschaft zu tun, die genau weiß, wie man die Scheibe bewegt. Kein Wunder, denn der Coach der Trappers ist Todd Warriner, der in seiner Karriere über 450 NHL-Spiele in der besten Liga der Welt absolvierte und seit dieser Saison die Geschicke der Niederländer an der Bande leitet. Zudem hatte das Team um Topscorer Philip Marinaccio bis zum ersten Duell gegen die Steelers in den Playoffs kein Spiel verloren.

Die ersten vier Playoff-Niederlagen der Niederländer sorgten für einen sogar unter Experten nicht erwarteten Sweep, der die Halbfinalserie schnell beendete. Noch in der Hauptrunde ließen die Schwaben immer wieder Großchancen aus und auch auswärts tat sich die Mannschaft oft schwer. All dies gehört mittlerweile der Vergangenheit an, was die Zahlen untermauern: Mit 27 Treffern gegen Tilburg in vier Partien bewiesen die Steelers eine enorme Effizienz und ließen sich auch nicht vom frühen Rückstand im ersten Spiel aus der Ruhe bringen. Mit einer Schusseffizienz von knapp 15% sind die Schwaben das treffsicherste Team der laufenden Endrunde. Auch die so wichtige Powerplay-Quote konnte um sieben Prozentpunkte auf 31% gesteigert werden. Beim zweiten Halbfinalspiel attestierte der Eishockey-Fachmann Simon Rentel vom „Eisblog“ den Steelers nach seinem Besuch die deutlich höhere Effektivität und den besseren Goalie. Von der Kulisse mit über 3.000 Zuschauern an einem Wochentag war er zudem sichtlich angetan.

Highlights des Monats

Olafr Schmidt – Auch in diesem Monat kommen wir nicht an dem Schlussmann der Steelers vorbei, der alle zwei Tage seine Klasse unter Beweis stellt. Der Deutsch-Kanadier bestritt jedes Playoff-Spiel und zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen in jeder Partie zurück. Mit einem beeindruckenden Gegentorschnitt von 1,55 und einer Fangquote von 93,2 % ist er der beste Goalie der Oberliga. Doch nicht nur seine Werte beeindrucken. Auch die Ruhe, die Schmidt ausstrahlt, wirkt auf seine Vorderleute ansteckend. Zudem entschärft er in entscheidenden Momenten immer wieder hochkarätige Chancen des Gegners, um das Momentum für unsere Steelers zu sichern.

Pawel Dronia – Der routinierte Verteidiger präsentiert sich pünktlich zu den Playoffs in bestechender Form und verfügt über einen der präzisesten Schüsse der gesamten Liga. Mit 15 Punkten (3 Treffern und 12 Vorlagen) ist er vor seinem Nebenmann Sören Sturm (3 Treffer und 11 Vorlagen) der punktbeste Defender der laufenden Playoffs. Unlängst wurde er vom Fachmedium „Eishockey News“ ins All-Star-Team der Oberliga gewählt und vom „Eisblog“ zum Spieler der Woche gekürt. Er gibt dem Aufbau- und Überzahlspiel der Steelers Struktur. Sein Selbstbewusstsein zeigte sich auch im letzten Viertelfinalspiel gegen Leipzig, als er den Penalty zum so wichtigen 2:1 verwandelte. Es ist eher unüblich, dass ein Verteidiger zum Penalty antritt, aber Dronia traf kaltschnäuzig im Stile eines Torjägers.

Bastian Eckl – Mit vier Treffern und einer Vorlage schoss der bayerische Stürmer die Steelers fast im Alleingang zum zweiten Sieg im Halbfinale. An diesem Abend schien dem Mann mit der Nummer 71 einfach alles zu gelingen. Schon beim 1:0 legte er elegant quer, anstatt überhastet den Abschluss aus aussichtsreicher Schussposition zu suchen. Danach landete dann gefühlt jeder seiner Schüsse im Netz. Mit einer Schusseffizienz von 36% stellt Eckl seine Abschlussqualitäten unter Beweis und gehört nicht nur deshalb zu den besten deutschen Stürmern der gesamten Oberliga.

von Markus Willrett