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Under Review: Auf der Zielgeraden
1.Mannschaft /

Als Tabellenführer starteten die Steelers ins neue Jahr 2025! Kein Grund, sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen, da mit drei Spielen in fünf Tagen direkt ein anspruchsvolles Programm auf die Schwaben wartete.
Bei frostigen Bedingungen gastierte das Team von Alexander Dück zum Jahresauftakt im bayerischen Peiting. Nach einem Zwei-Tore-Rückstand war Tyler McNeely der Dosenöffner und erzielte bei numerischer Unterzahl den Anschlusstreffer. Von da an kehrte die gewohnte Dominanz zurück und mit zwei Treffern und einer Vorlage war es Top-Scorer Marek Racuk, der das Spiel zugunsten der Steelers entscheiden konnte. Nach einer schweren Knieverletzung kehrte Eigengewächs Joshua Rust beim 2:4-Erfolg beim EC Peiting ins Line-up zurück und krönte sein Comeback nur zwei Tage später beim 9:0-Kantersieg gegen den EV Füssen sogar mit einem Treffer.
Derbys sind grundsätzlich besondere Abende, aber das Spiel gegen die Heilbronner Falken sollte vor allem für Alex Dell noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil dessen Eltern mehr als 4.000 km aus dem Ural angereist waren, um ihn gegen sein letztjähriges Team spielen zu sehen, sondern auch, weil er elf Sekunden vor dem Ende die EgeTrans Arena zum Beben brachte. Damit entschied der talentierte Angreifer das Spiel gegen unseren Erzrivalen mit 4:3 für uns. Aufgrund zweier Niederlagen in Deggendorf und in Lindau sowie Punktverlusten in Höchstadt und gegen Peiting mussten wir trotz des Derbysieges die Tabellenführung an die Heilbronner Falken abgeben. Besonders die Islanders vom Bodensee entwickeln sich zunehmend zu unserem „Angstgegner“, denn auch beim zweiten Gastspiel in Lindau mussten wir uns geschlagen geben.
So ist mittlerweile ein Zweikampf an der Spitze der Oberliga Süd zwischen Schwaben und Unterländern entstanden. Womöglich entscheidet sich der Hauptrundensieg erst am letzten Spieltag beim direkten Duell in Heilbronn. Momentan haben die Falken die Nase vorn, jedoch treffen im direkten Vergleich das stärkste Powerplay auf das stärkste Unterzahlspiel der Liga. Zudem verfügen beide Teams über die mit Abstand produktivsten Offensivreihen. Im Tor sind die Steelers jedoch nichtnur mit zwei absoluten Top-Goalies besser aufgestellt, sondern haben damit auch im Hinblick auf die hohe Belastung in den Play-offs die Möglichkeit, die Belastung besser zu verteilen.
Mit Viktor Buchner, der von der Waldau ins Ellental wechselte, ergänzt ein flinker Stürmer den Kader der Steelers, der bereits auf DEL-Niveau erste Erfahrungen sammeln durfte und damit für mehr Tiefe im Kader sorgt. Dass der Angreifer keine Akklimatisierung benötigte, zeigte seine Bilanz von bereits fünf Scorerpunkten in nur vier Partien. Weiterhin befinden sich die Verantwortlichen auf der Suche nach einer passenden Verstärkung. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Tim Schüle ist weiterhin eine Planstelle in der Verteidigung offen und gerade dessen Qualitäten im Spielaufbau sowie an der gegnerischen blauen Linie fehlen weiterhin.
Highlights des Monats
RIN – Bereits beim Top-Spiel gegen Memmingen war der Rapper aus Bietigheim zu Gast in der EgeTrans Arena. Der Besuch bei den Steelers schien dem 30-Jährigen gefallen zu haben, denn er kehrte bereits zum Derby gegen Heilbronn auf die Tribüne zurück. Somit zeigt er nicht nur mit seinem Song „Bietigheimication“ die Verbundenheit zu seiner Heimat. Und obwohl er früher selbst eher auf dem Basketball-Court anzutreffen war, meinte er doch – verglichen mit der MHP-Arena in Ludwigsburg: „Die Stimmung ist schon besser beim Eishockey.“ Sollte er den Steelers wie zuletzt weiter Glück bringen, sollten spätestens zu den Play-offs weitere Einladungen in die EgeTrans Arena folgen.
Joshua Rust – Der junge Angreifer gab erst in der vergangenen Saison sein Profidebüt und zog sich dabei seinen zweiten Kreuzbandriss zu – eine physisch und mental extrem herausfordernde Situation. Das Eigengewächs, das sämtliche Jugendmannschaften in Bietigheim durchlief, war auch während seiner Verletzungspause nahezu täglich in der Arena anzutreffen. Wenn er nicht dort war, arbeitete er intensiv mit Physiotherapeuten und Athletiktrainern an seinem Comeback. Nun war es in Peiting endlich so weit, und er konnte wieder für die Steelers auflaufen.
Alexander Dell – Mit zehn Toren und sieben Vorlagen hat der 21-jährige Außenstürmer seine Vorjahresbilanz bereits übertroffen und verdient sich so immer mehr Vertrauen. Sogar in der „Crunchtime“, wie im Derby gegen Heilbronn, setzen die Coaches auf ihn. Er zahlte dieses Vertrauen zurück – mit dem Highlight des Monats und dem entscheidenden Siegtreffer in letzter Minute.
von Markus Willrett